Was kann man gegen MS tun?
Heilen lässt sich MS derzeit noch nicht – dafür müsste man zunächst die genauen Ursachen der Krankheit kennen und dann Gegenmittel entwickeln. Für die Zukunft ist das keineswegs ausgeschlossen. Heute verfügt die Medizin über Medikamente zur raschen Behandlung von Schüben und zur langfristigen Eindämmung der Krankheit. Beides ist wichtig, weil MS mit der Zeit bleibende Schäden an den Nervenfasern verursacht. Die Folge sind Störungen und Behinderungen, die nicht wieder weggehen, sondern langsam schlimmer werden. Das gilt es zu verhindern, oder zumindest zu verlangsamen.
Zur raschen Behandlung von Schüben gibt es Cortison. Es stoppt die akuten Entzündungen im Gehirn und Rückenmark. Je schneller Cortison zum Einsatz kommt, desto besser; desto eher kann gegebenenfalls die Erholung der Markscheiden einsetzen. Wenn die Cortisontherapie nicht anschlägt, was eher selten der Fall ist, gibt es noch eine zweite Möglichkeit: die Plasmapherese, eine Art Blutwäsche.
Für die langfristige Behandlung stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, die regulierend in das Immunsystem eingreifen. Sie bewirken zum Beispiel, dass die Blut-Hirn-Schranke wieder besser schließt oder dass falsch programmierte Immunzellen teilweise wieder „umprogrammiert“ werden. So lässt sich erreichen, dass es weniger Schübe gibt, also weniger Schäden am Nervensystem, also weniger dauerhafte Symptome und Behinderungen.
Damit diese Medikamente ihre volle Schutzwirkung entfalten können, müssen sie regelmäßig unter die Haut gespritzt werden. Die meisten Patienten machen das selbst. Die Mittel können Reizungen an der Einstichstelle hervorrufen und vorübergehend grippeähnliche Symptome auslösen, vor allem am Anfang der Therapie. Aber ihr Nutzen für die Patienten ist sehr viel größer als diese Beeinträchtigungen.