Diagnostik
Die Diagnose einer kindlichen MS wird üblicherweise nach den revidierten McDonald-Kriterien gestellt, die regelmäßig von internationalen Experten angepasst werden. Sie beinhalten unter anderem eine Begutachtung und Beurteilung klinisch sichtbarer und nicht-sichtbarer Nervenschädigungen, wobei auch ihr räumliches und zeitliches Auftreten betrachtet wird. Die Diagnosestellung bei Kindern ist aufgrund einer Vielzahl von Differentialdiagnosen mit ähnlichen Symptomen und Befunden häufig schwieriger als bei Erwachsenen, so dass in einigen Fällen die Diagnose erst nach einer zweiten klinischen Episode sicher gestellt werden kann. Bei einem klinischen Verdacht auf das Vorliegen einer MS sollten eine Magnetresonanztomographie (MRT) des zentralen Nervensystems, Liquoranalysen inkl. oligoklonaler Banden, neurophysiologische Untersuchungen (visuell und somatosensibel evozierte Potentiale), neuropsychologische Tests, augenärztliche Konsile und weitere Blutanalysen durchgeführt werden. Aus dem Erwachsenenalter bekannte MS-typische Befundkonstellationen sind bei einem Teil der pädiatrischen MS-Patienten zu Erkrankungsbeginn nicht erfüllt.